Das triadische Kollektiv


Installation


im rahmen der ausstellung
bühnenexperimente am bauhaus


stiftung bauhausdessau
6. dezember 2013 - 21. april 2014

25.-28. September 2014

In drei mal drei Minuten erkundet LIGNA in einem Hörstück die Themen der Ausstellung: Raum – Mensch – Maschine. Ausgangspunkt sind die utopischen Theatervorstellungen am Bauhaus: die Untersuchung von Raum und Geste; die Involvierung der Zuschauer; die Bühne ohne Schauspieler. Die Besucher werden vor die Frage gestellt, ob für sie das Gesetz des Raumes oder des Menschen gelten soll. Müssen sie sich, wie Oskar Schlemmer fordert, diesen Gesetzen unterwerfen, um zur Freiheit zu gelangen? Und müssen sie – dementsprechend – der Stimme im Kopfhörer folgen, die ihnen diese Gesetze auseinandersetzt? Und wenn sie nicht der Stimme folgen, welchen Gesetzen, Normen und Regeln unterwerfen sie sich dann? Wie lassen sich diese verändern? Wie sähe eine Befreiung aus?

Darauf antwortet LIGNA nicht mit einem Manifest, sondern mit einer speziellen, aufgespaltenen Situation, in der die Besucher sich gegenseitig durch ihre jeweils unverständlichen Handlungen befragen. Das triadische Kollektiv ist – der Name sagt es schon – niemals eins. Es zerfällt und die verschiedenen Visionen vom Neuen Menschen konkurrieren miteinander. Können wir zu Marionettenspielern unseres eigenen Körpers werden? Zu Dichtern unseres eigenen Lebens, Menschen unserer eigenen Gesellschaft? Nur in einem sind sie sich einig: die alte Subjektivität mit ihren individuellen Wahrnehmungen und Gefühlen gehört einer längst vergangenen Epoche an, zu der nicht zurückgekehrt werden kann. Der Zukunft gehört: das triadische Kollektiv.